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Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl.

Fußball-Zitat von Andreas Möller

Deutsch gilt als eine der am wenigsten veränderten germanischen Sprachen, da es viele ursprüngliche Elemente bewahrt hat. Dennoch hat seit dem 19. Jahrhundert der Einfluss des Englischen, bedingt durch globale Vernetzung und Englisch als gemeinsame Sprache, den deutschen Wortschatz beeinflusst. Und wer sich Anglizismen bedient, der hat sich oft vorhalten zu lassen, sich von einem gekonnten oder gar ästhetischen Sprachgebrauch verabschiedet zu haben. Diese Abwertung spiegelt sich bereits in der Begrifflichkeit „Denglisch“ wider, die nichts anderes beinhaltet, als die Kreuzung der deutschen mit der englischen Sprache.

Unstreitig ist unsere deutsche Sprache unser Kulturgut, das durch sogenannte verdrängende Anglizismen mindestens angegriffen wird, weil diese unsere deutschen Begrifflichkeiten ersetzen. Verdrängende Anglizismen machen dabei sogar den größten Teil im Deutschen aus. Haben wir eine Kurzeinweisung, eine Kurzbesprechung oder ein Briefing? Ein Apartment oder eine Wohnung? Ich arbeite jedenfalls im Homeoffice.

Trotzdem können ergänzende und differenzierende Anglizismen unseren Wortschatz auch bereichern. Außerdem sind sie als wesentlicher Bestandteil der Neuen Medien in unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken, weshalb sie letztlich auch zu einem kreativeren und freieren Umgang mit unserer Sprache beitragen.

Fallstricke bei wörtlichen Übersetzungen und ihrer Integration

Wie bereits erwähnt, haben aufgrund der zunehmenden globalen Vernetzung sowie der Verbreitung des Englischen als Lingua Franca, also als eine gemeinsame oder universelle Sprache, englische Wörter und Ausdrücke ihren Weg in den deutschen Sprachgebrauch gefunden.

Aber, leider hat sich, ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind, ein Teil unserer Alltagssprache aus dem Englischen unrichtig eingeschlichen. Dabei haben sich deutsche Begriffe falsch etabliert, indem ihre englische Bedeutung von uns unpassend in unsere Sprache übernommen worden ist bzw. übernommen wird. Mittlerweile haben diese falsch eingebürgerten Übersetzungen sogar ihren Ritterschlag durch die Aufnahme im Duden erhalten. Im Englischen heißt es beispielsweise «This makes sense». Wörtlich übersetzten wir es mit «Sinn machen». Streng genommen, ist das aber nicht korrekt. In unserer deutschen Sprache kann etwas Sinn ergeben, aber grundsätzlich vermag eine Sache niemals Sinn zu machen. «Sinn» ist abstrakt, man kann ihn weder herstellen noch fertigen. Sinnvoll wäre es, wenn Du darin jetzt den Sinn suchst oder findest.

Überlege, ob Dir die Redewendung «Das macht Sinn» bzw. in ihrer Negation, «Das macht keinen Sinn», nicht auch wie von selbst über die Lippen kommt, ohne dass Du darüber nachdenkst, ob es sich dabei um korrektes Deutsch handelt. Auf jeden Fall wird Dich jeder verstehen.

Da wir das Verb «machen» ohnehin in unserer deutschen Sprache lieben, weil wir oft dazu neigen alles zu «machen», ist es unabhängig davon sprachlich so oder so eleganter, einen sinnvollen Satz ohne «machen» zu formulieren. Und überlege, ob Du lieber «eine gute Figur machen möchtest, als einen schlechten Eindruck»; jedenfalls passen «Sinn» und «machen» einfach nicht zusammen. Darin sehe ich Sinn.

Gleiches gilt, wenn wir darüber sprechen, einen «einen guten Job zu machen», «to do a good job». «He did a good job», «Er hat einen guten Job gemacht»? Richtig müsste es heißen «Er hat seine Sache gut gemacht», auch hier finden wir also die gleiche Sprachmutation wieder.

Und wie ist es um die Realisierung bestellt? Besser gefragt, was meinen wir, wenn wir das Wort realisieren gebrauchen? Wir verwenden das Wort gerne, um zum Ausdruck zu bringen, dass wir etwas erkennen, erfassen oder verstehen. Da halten wir uns nämlich an das englische Verb «to realize». Originär bedeutet «realisieren» jedoch «etwas, einen Plan, eine Idee o. Ä. in die Tat umzusetzen». Die neue, aus dem Englischen adaptierte Bedeutung des Verbes realisieren, ist heute nicht mehr wegzudenken. Das zeigt sich insbesondere daran, dass «realisieren» im Sinne von Begreifen im Duden aufgenommen worden ist. Ebenso verhält es sich mit der „Sinnfrage“, wonach „Sinn machen“ geduldet wird.

Unstrittig, alles eine Frage des persönlichen Stils.

Ich jedenfalls arbeite nicht schwer, sondern hart (to work hard). Auch das ergibt jetzt «nicht wirklich» («not really») Sinn, denn korrekterweise müsste es «eigentlich nicht» heißen.

In die entgegengesetzte Richtung

  1. „Ich drücke dir die Daumen“ – wird oft wörtlich ins Englische übersetzt als „I press my thumbs for you“, was keinen Sinn ergibt. Stattdessen sollte man „I keep my fingers crossed for you“ sagen.
  2. „Ich habe die Nase voll“ – wird manchmal wörtlich ins Englische übersetzt als „I have the nose full“, was keinen Sinn ergibt. Eine bessere Übersetzung wäre „I’ve had enough“.
  3. „Alles in Butter“ – wird manchmal wörtlich ins Englische übersetzt als „Everything is in butter“, was keinen Sinn ergibt. Eine bessere Übersetzung wäre „Everything is okay“.

Also ich verstehe nur Bahnhof oder wörtlich ins Englische übersetzt:

„I only understand train station“…

Take care

 Annette

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