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Was zählt zu den traditionsreichsten Tätigkeitsfeldern der Welt, das seit jeher Innovationen und Veränderung mit sich bringt? Das Handwerk.

Fakt ist, die Sorge um Arbeitslosigkeit ist im Handwerk zumindest unbegründet. Bei besten Zukunftsaussichten mit unvergleichbar vielfältigen Aufstiegs- und Karrierechancen ist und bleibt das Handwerk eine zukunftssichere Branche. Dafür dürfte alleine die Nachfrage für Handwerksleistungen ein deutlicher Indikator sein, denn über leere Auftragsbücher kann sich derzeit niemand beklagen.

Trotzdem leidet das Handwerk nach wie vor an Imageproblemen und sieht sich zahlreichen Vorurteilen ausgesetzt.

Man fragt sich, weshalb in Zeiten der Digitalisierung, smarter Technologien, 3D-Technik, Robotik und künstlicher Intelligenz nicht erkannt wird, welche Dynamik im Handwerk liegt.

Außerdem dürfen weder das Verdienst-Argument noch die Arbeitsplatzsicherheit länger als KO-Kriterium bei der Berufswahl herangezogen werden.

Und es mutet sich heutzutage fast lächerlich an, man könne vom Handwerk nicht leben, zumal es unter den Handwerkern Top-Verdiener gibt.

Im Übrigen ist es im Handwerk wie in jedem akademischen Beruf, den man erlernt. Jeder kann etwas dafür tun, um weiter aufzusteigen oder sich mit dem begnügen, was er gelernt hat ohne jemals über Fortbildung nachzudenken.

Längst können junge Leute aus dem Vollen schöpfen, sofern sie sich für einen der über 130 Handwerksberufe entscheiden. Ob sie ein duales Studium, das Praxis und Theorie verbindet, wählen, oder klein anfangen, um sich nach der Ausbildung alle Optionen offen zu halten. Für diejenigen, die einen eigenen Betrieb gründen, führen und selber ausbilden möchten, besteht nach wie vor die Möglichkeit der Meisterprüfung in einem der zulassungspflichtigen Gewerbe laut Handwerksordnung. Auch die Handwerkskammern bieten zahlreiche Qualifizierungsmaßnahmen an, um auf der Karriereleiter hoch zu klettern.

Viel ist passiert, aber sehr viel muss noch passieren, auch wenn anders als früher, deutlich mehr jüngere Führungskräfte im Handwerk einen Uni-Abschluss haben.

Trotzdem lautet die traurige Realität Fachkräftemangel.

Gefüllte Auftragsbücher, aber der/die Mitarbeiter/in fehlt. Der Fachkräftemangel trifft die Betriebe hart und erbarmungslos. Alle klagen, es gebe einfach kein Personal bzw. der Nachwuchs sei einfach nicht zu finden. Und so manches mittelständiges, inhabergeführtes Unternehmen sucht händeringend einen Nachfolger.

Teils erschwerte Rahmenbedingungen einschließlich steigender Energie- und Materialkosten sorgen in Deutschland ebenso wenig für beste Stimmung wie die mindestens 250.000 fehlenden Fachkräfte.

Es würde an dieser Stelle jedoch zu weit führen, in die wirtschaftlichen Zusammenhänge bzw. politischen Realitäten einzusteigen. Zumal es letztlich darum gehen muss, eine konstruktive Lösung zu finden, um (Lehr-)Stellen im Handwerk zu besetzen.

Entlastungen bei Steuern und Abgaben und weniger Bürokratie auf der einen Seite, ein gesellschaftliches Umdenken auf der anderen. Es ist das Umdenken, das es in Deutschland zu etablieren gilt. Akademische Bildung darf nicht von vornherein besser eingestuft werden als eine berufliche Bildung. Es ist zu kurz gedacht, dass der Akademiker in jedem Fall bessergestellt ist als der Handwerksmeister. Nein, berufliche und akademische Bildung sollten bei der Berufswahl gleichwertig eingestuft werden, zumal es in beiden Bereichen bestmögliche Verdienstmöglichkeiten gibt.

Erst wenn sich dieser Gedanke in den Köpfen etabliert, wird das Interesse an Handwerksberufen weiter steigen.

Deshalb ist es zwingend, das Image des Handwerks weiter positiv zu pushen, um ein anderes Bewusstsein zu schaffen. Menschen, insbesondere junge Auszubildende, dürfen sich nicht länger von Vorurteilen tragen lassen. Sie dürfen nicht länger in überholten Glaubenssätzen leben. Nicht umsonst sind in den letzten Jahren zahlreiche öffentliche Kampagnen für das Handwerk ins Leben gerufen worden.

Das reicht aber nicht. Viele Einzelunternehmen gehen einfach nicht mit. Damit meine ich, viele Handwerksbetriebe vernachlässigen beispielsweise ihre Webseite, weil sie meinen, ihre Auftragsbücher sind ohnehin gefüllt, weshalb dann eine Webseite? Oder sie sehen Social Media als überflüssig an, weil sie darin für sich keinen Mehrwert finden und ihnen darüber hinaus die Zeit fehlt, um einen Account regelmäßig zu pflegen.

Falsch gedacht. Denn Vorurteile kann man nur durch Informationen ausräumen.

Die Attraktivität des Berufes, des Betriebes oder der Ausbildung hängt mit Darstellung und Kommunikation zusammen. Handwerksbetriebe, ob groß oder klein müssen durch das, was sie tun, begeistern und zwar nicht nur durch ihre Arbeit. Nein, sie müssen ihre Arbeit, ihre Liebe zum Beruf kommunikativ nach außen tragen. Am besten vor Ort, wobei dazu mehr gehört als eine Stellen- oder Werbeanzeige in der regionalen Tageszeitung.

Warum nicht die Qualität der Arbeit zusätzlich in Worte fassen?

Ich finde es bedauerlich, dass viele Betriebe ihr Marketing einschließlich ihrer Außendarstellung der Not gehorchend auf ein Mindestmaß reduziert bedienen, obwohl Qualitätsarbeit und handwerkliche Fachkompetenz nach wie vor hoch im Kurs stehen.

Mit Themen des eigenen Unternehmens in die Öffentlichkeit zu gehen, angefangen bei der Dienstleistung/den Produkten bzw. der Branche/dem Geschäftsfeld, ist zumindest eine Möglichkeit, um Menschen für sich und vor allen Dingen für das Handwerk bzw. das eigene Gewerk zu begeistern.

Expertise und Tradition, praktische Fähigkeiten, Erfahrungen und Fachkenntnisse, um bestimmte Arbeiten auszuführen, machen das Handwerk auch weiterhin unverzichtbar für Fortschritt und Alltag.

Alle Denker und Macher hinter innovativen Entwicklungen und kreativer Gestaltung verdienen Anerkennung – unabhängig davon, ob sie Akademiker oder Handwerker sind.  

Aber wer nicht in die Sichtbarkeit geht, der kann auch nicht gesehen werden.

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