Selbst Erinnerungen wandeln sich. Es ist die Zeit, die sie dreht, die sie anders beleuchtet und der Verstand überschattet irgendwann das Herz. Und doch ist nicht zu leugnen, dass die Momente des Glücks wie die Momente der Traurigkeit oder des Streites sich nur einen anderen Platz im Herzen gesucht haben, um dort zu verweilen. Einstige Hoffnungen werden zu Illusionen, Resignation beherrscht die Gegenwart und wartet darauf zur Gleichgültigkeit zu werden. Gleichgültigkeit, um loszulassen, was längst vergangen ist. Mit jedem neuen Tag hält die Gewissheit Einzug, wir sind mit unserer Fehlbarkeit, unserer Verletzung, sogar mit unserer Liebe, für uns alleine. Schaffen wir es nicht uns zurück zu nehmen, wird der Weg in die Einsamkeit führen, weil das oberflächliche Lachen uns nicht berührt. Wir verpassen kostbare Momente, lassen Chancen ungenutzt, weil wir meinen, der Weg ohne Auseinandersetzung macht es leichter.
Welch Irrglaube, denn auch wenn wir negieren, was uns tief berührt hat, es ist nicht verschwunden, sondern nur verschlossen an anderer Stelle.
Die Lösung der Selbstlüge ist eben doch nur der Betrug des Ichs.