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Bielefeld gibt’s doch gar nicht

Es wird oft behauptet, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Bielefeld tatsächlich existiert. Diese Behauptung, die im Jahr 1994 ursprünglich als Satire zur Bielefeld-Verschwörung im Internet veröffentlicht wurde, zählt mittlerweile zu den populärsten Verschwörungstheorien.

Obwohl die Theorie scheinbar widerlegt worden ist, fragt man sich, weshalb der ICE-Sprinter-Zug von Frankfurt am Main nach Berlin nicht in Bielefeld hält.

Die Aussage, die wiederkehrend auftaucht, dass es Bielefeld nicht gibt, hat insbesondere die Historiker beschäftigt, die zu erstaunlichen Erkenntnissen gelangt sind. Denn dass es Bielefeld als Stadt nicht gibt bzw. zwischenzeitlich gar nicht gegeben hat, könnte einen außergewöhnlichen Grund haben. Überlegungen hierzu greifen auf den Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner zurück, speziell auf den aus dem Rheingold geschmiedeten Tarnhelm.

Einordnung

Um den Ansatz besser einordnen zu können, eine Kurzinformation vorab.

Im 1. Teil Wagners Tetralogie (Vierteiler), im Rheingold, legt dieser die grundlegenden Konflikte, vor allem die Kontroverse um Macht und Liebe, dar.

Es geht zunächst darum, dass die drei Rheintöchter Floßhilde, Wellgunde und Woglinde, naive Naturwesen, einen zauberhaften Schatz besitzen und in der Tiefe des Flusses bewachen – das Rheingold. Die Macht des Goldes kann sich allerdings nur der zu eigen machen, der der Liebe vollends abschwört.

Nur wer der Minne (mittelhochdeutsch für „Liebe“) Macht entsagt, nur wer der Liebe Lust verjagt, nur der erzielt sich den Zauber, zum Reif zu zwingen das Gold

Woglinde, Rheingold 1. Szene

Da die Rheintöchter sodann das Liebesbegehren des Zwerges Alberich vom Volk der Nibelungen verschmähen, wird geschehen, was vorauszusehen war.

Mit seinem Wissen, dass derjenige, der der Liebe entsagt, maßlose Macht durch das Gold gewinnen kann, verflucht Alberich in Wut darüber, von den Rheintöchtern verspottet und abgewiesen worden zu sein, die Liebe, raubt das Gold und lässt sich aus dem Rheingold einen Ring schmieden.

Mithilfe der Zauberkräfte des Rings wird Zwerg Alberich das gesamte Nibelungenvolk unterwerfen und zwingt auch seinen Bruder, den Schmied Mime, für ihn einen Tarnhelm anzufertigen, der es ihm erlaubt, sowohl unsichtbar zu werden als auch jede beliebige Gestalt anzunehmen.

Jetzt fragen sich Historiker, ob der magische, aus dem Rheingold geschmiedete Helm aus der Rheingold-Sage von Richard Wagner, der die Unsichtbarkeit ermöglicht, der die Macht der Magie und der Zauberei symbolisiert, der zu Macht und Einfluss verhilft, möglicherweise in Bielefeld zum Einsatz gekommen ist

Hat Bielefeld möglicherweise den Tarnhelm getragen?

Erste Anhaltspunkte dafür sehen die Experten im wirtschaftsstarken Standort. Denn als Heimat von zahlreichen erfolgreichen Unternehmen und Industrien, darunter insbesondere der Lebensmittelindustrie mit der Pizza Ristorante sowie der Mode- und Textilindustrie mit der schwarzen Rose, ist das Wissen der Bevölkerung um diese Unternehmen zwar groß, seltener bekannt jedoch ihr geografischer Standort.

Obwohl man einhellig vermutet, dass der Helm unterhalb der Sparrenburg, die im 13. Jahrhundert erbaut, die zunächst Verteidigungswerk und später Gefängnis war, vergraben ist, warnen Archäologen davor, das bekannteste Wahrzeichen der Stadt durch Ausgrabungen zu gefährden. Lehrbeauftragte der Universität Bielefeld, die mit zu den führenden Forschungsuniversitäten in Deutschland zählt, raten ebenso zur Vorsicht an.

Ferner könnte sich die Fachhochschule Bielefeld mit den drei Studienrichtungen Fotografie und Medien, Grafik und Kommunikationsdesign sowie Mode, die sich u.a. einen guten Ruf in der Modewelt erarbeitet hat, dem Gedanken des Tarnhelmes auf ihre Art und Weise angenähert haben. Bei der Modenschau 2018 des Fachbereichs Gestaltung, die unter dem Motto „DAS WAS IST“ stand,* fiel zumindest ein ungewöhnlicher Akzent auf eine Kopfbedeckung, die weitreichende Assoziationen zulässt.

Screenshot der Website der FH Bielefeld I University of Applied Sciences vom 15.02.2023, URL: https://www.fh-bielefeld.de/presse/pressemitteilungen/bildergalerie-modenschau-2018?popup=popup&imageNr=122064&catNr=122032 [zuletzt abgerufen 15.02.2023]

* Cheima Ballout, DAS WAS IST- FH Modenschau 2018, www. fh-bielefeld.de 29.06.2018, URL: https://www.fh-bielefeld.de/gestaltung/presse/das-was-ist-fh-modenschau-2018 [zuletzt abgerufen 15.02.2023]

Abgesehen davon hatte Bielefeld mit seiner reichen kulturellen Szene nicht umsonst im Bielefelder Theater am 03.03.2018 die Premiere Rheingold.

Aber warum diagnostiziert das Bielefelder Rheingold den Untergang des Abendlandes?*

*Hanns Butterhof, DAS RHEINGOLD – Richard Wagner – Lieblose Love-Parade – , www.ioco.de,URL: https://www.ioco.de/2018/07/15/bielefeld-theater-bielefeld-das-rheingold-richard-wagner-ioco-kritik-15-07-2018/ [zuletzt abgerufen 15.02.2023]

Es bleiben Fragen, die sich einfach nicht beantworten lassen. Man darf gespannt sein, ob die Theorie des Tarnhelmes untermauert werden kann.

Ich selbst habe mich aufgrund der neuen Erkenntnisse auf die Suche nach Fabelwesen begeben. Obwohl sich hierfür der Heimat-Tierpark Olderdissen auf den etwa 16 Hektar mit seinen rund 450 überwiegend heimischen Tieren, anbot, konnte ich trotz mehrfacher Besuche bei ganzjähriger Öffnung sowie kostenlosem Eintritt niemals ein Fabelwesen sichten.

Anders als die Stadt Bielefeld selbst, kann sich zumindest der DSC Arminia Bielefeld mit seinen Vereinsfarben Blau, Weiß und Schwarz namensbegründend aus der Affäre der Unsichtbarkeit ziehen. Immerhin blicken die Arminen auf den antiken germanischen Krieger Arminius zurück. Fest steht, Arminius, ein Fürst der Cherusker, der auch unter dem Namen Hermann bekannt ist, führte die germanischen Stämme im Jahr 9 n. Chr. gegen die römischen Truppen unter Publius Quinctilius Varus und gewann die berühmte „Varusschlacht“, die Schlacht im Teutoburger Wald. Wenn auch der Ort der Schlacht nicht eindeutig festzulegen ist, das Hermannsdenkmal bei Detmold, erinnert an die Varusschlacht.

Fazit:

Mangels verifizierter Ergebnisse dürfen wir nur auf eines bauen:

„Sehen wir uns nicht in dieser Welt, sehen wir uns in Bielefeld.“

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Annette

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